So versiegeln Sie Ihr Parkett erfolgreich – Schritt für Schritt!

Wirkt der Parkettboden stumpf oder abgegriffen, ist es wahrscheinlich Zeit für eine Renovierung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Parkett versiegeln können und welche Materialien Sie dafür benötigen. Durch das Auftragen von Öl, Wachs oder Lack schützen Sie Ihren Boden vor Verschmutzungen und Verschleiß. Im Falle einer Renovierung steht vor dem Parkett-Versiegeln jedoch das Schleifen des Bodens an. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Fußboden fachgerecht schleifen und was Sie für eine erfolgreiche Versiegelung Ihres Parkettbodens benötigen.

Parkettboden versiegeln mit der Rolle

Parkett vorbereiten

Unabhängig davon, wie Ihr Parkettboden später versiegelt werden soll, die Vorbereitungsmaßnahmen verlaufen immer identisch. Für die Neuversiegelung des Parkettbodens ist es zunächst notwendig, sämtliche im Zimmer befindlichen Möbel und Sockelleisten zu entfernen, um ohne Hindernisse, gleichmäßig und sauber arbeiten zu können.

Parkettboden vorbereiten

Materialliste für das Parkett-Versiegeln

  • Schutzmaske und ggf. Schutzbrille
  • Handschuhe und Überschuhe
  • Schleifpapier (grob, mittel, fein)
  • Schleifmaschinen (Teller- und Walzenschleifer)
  • Kleiner und großer Pinsel
  • Rolle für den Versiegelungslack
  • Staubsauger
  • Fusselfreie Wischlappen
  • Spachtel oder Gummiabstreifer

Je nach Vorhaben benötigen Sie außerdem:

  • Verlängerungsstange (für die Rolle)
  • Ggf. Fugen-Kittmasse zum Ausbessern von Rillen
  • Holzöl (bzw. Wachs, Hartöl oder Hartwachsöl)
  • Wachsmaschine
  • Grundierung
  • Parkettlack

Erster Schritt: Parkett abschleifen

Parkettboden abschleifen

Ganz gleich, ob das Parkett später geölt, lackiert oder gewachst werden soll, zum Ausgleich von Kratzern und Unebenheiten muss Ihr Parkettboden zunächst mit einem Walzenschleifer (für die Fläche) bzw. Tellerschleifer (für die Ränder) abgeschliffen werden. Von der alten Versiegelung sowie von Schmutz und Flecken darf nichts mehr übrigbleiben. Beim Abschleifen des Holzbodens wird diagonal zur Holzmaserung, aufeinanderfolgend mit drei verschiedenen Körnungen, gearbeitet. 

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, beim Schleifen ist das nicht anders. Der entstehende Holzstaub erfordert darum Schutzmaßnahmen für die eigene Gesundheit. Für den Schutz von Augen und Atemwegen wird das Tragen einer Atemschutzmaske sowie einer Schutzbrille dringend empfohlen.

Für das Abtragen von groben Verschmutzungen, Kratzern sowie der vorherigen Parkettversiegelung wird zu Beginn mit einer groben Körnung (z. B. Körnung 40) gearbeitet. Da das grobe Schleifpapier in kurzer Zeit viel Material abträgt, sollte keinesfalls längere Zeit auf einer Stelle gearbeitet werden. Eine konstante und gleichmäßige Geschwindigkeit beim Arbeiten ist daher wichtig. Anschließend folgt ein weiterer Schleifgang mit einer feineren Körnung (z. B. Körnung 60).

Nach dem Schleifen können bisher unsichtbare Fugen und Rillen hervortreten, die noch vor dem Parkett-Versiegeln beseitigt werden müssen. Damit sich die Kittmasse farblich nicht vom Holz abhebt, wird diese mit dem Schleifstaub des vorigen Durchgangs (z. B. Körnung 60) angerührt und mit einem flachen Edelstahlspachtel gleichmäßig auf die Rillen aufgetragen. Nach einer Trocknungszeit von 12-24 Stunden erfolgt dann ein weiterer Abschliff mit noch feinerem Schleifpapier (z. B. Körnung 100).

Zweiter Schritt: Parkett reinigen

Parkettboden reinigen mit Staubsauger
Parkett wird vom Schleifstaub befreit mit einem Staubsauger

Bevor das Parkett nach dem Abschleifen versiegelt werden kann, muss zunächst der angefallene Holzstaub entfernt werden. Dabei ist es notwendig, auch Fensterbänke und Heizkörper gewissenhaft zu reinigen, da aufgewirbelter Staub sonst das optische Erscheinungsbild negativ beeinflussen kann.

Reinigen Sie zunächst Ihren Holzboden mit einem Staubsauger oder Besen und anschließend mit einem nebelfeuchten Wischtuch. Achten Sie beim Staubsaugen darauf, dass das Gerät keine Kratzer auf dem geschliffenen Parkettboden hinterlässt. Sofern möglich, tragen Sie das Gerät beim Absaugen in der Hand. Bei der feuchten Reinigung mit einem Wischlappen sollten Sie zudem darauf achten, dass das Tuch nicht zu feucht ist. Der Parkettboden verfügt nach dem Schleifen über keine Schutzschicht mehr. Darum sollte Nässe nun zuverlässig vermieden werden, um ein Aufquellen des Bodens zu verhindern.

Parkett versiegeln mit Öl, Wachs oder Lack

Für das Parkett-Versiegeln stehen im Wesentlichen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Öl (auch Hartöl oder Hartwachsöl), Wachs und Lack. Um die Atmungsaktivität des Bodens zu erhalten, bietet sich eine Versiegelung mit Parkett-Öl an. Bei der Behandlung des Bodens mit Öl handelt es sich jedoch nicht um eine Versiegelung im klassischen Sinne, sondern eher um eine Art „Imprägnierung“. Letztlich sorgt nur eine Versiegelung mit Wachs oder Lack für eine widerstandsfähige Laufschicht. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf das Parkett-Versiegeln mit Lack. Wie Sie Ihren Holzfußboden am besten ölen oder wachsen, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Parkett ölen – So wird es gemacht“.

1. Parkett versiegeln mit Lack

Parkettboden versiegeln mit Lack

Bei der Parkettversiegelung mit Lack können Chemikalien ausdünsten, weshalb Sie bei der Verarbeitung und Trocknung des Bodens auf eine ausreichende Lüftung achten sollten. Zudem sollte der Boden beim Trocknen keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein, um eine eventuelle Blasenbildung zu vermeiden.

Erster Schritt: Grundierung auftragen

Erst wenn der Boden nach dem Abschleifen gereinigt, trocken und staubfrei ist, können Sie mit der Grundierung und dem Aufbau einer neuen Lackversiegelung beginnen. Achten Sie darauf, Flächen, die Sie grundiert haben, nicht mehr zu betreten, solange sie noch feucht sind! Beginnen Sie darum immer in einer Ecke des Raumes und arbeitet Sie sich, vom Lichteinfall weg, bis zur Tür vor. Das Verteilen der Grundierung gestaltet sich mit einer Rolle am einfachsten. Hierbei müssen Sie zügig und gleichmäßig arbeiten, um sichtbare Ansätze auf dem Parkett zu vermeiden.

Zweiter Schritt: Parkett anschleifen

Nach ca. zwei bis vier Stunden Trockenzeit (bitte Anweisungen des Herstellers beachten) können Sie die Grundierung mit einem feinen Schleifpapier (Körnung 120-150) erneut anschleifen. Hierbei ist es wichtig, behutsam vorzugehen. Die Grundierung soll nämlich nicht wieder entfernt, sondern lediglich angeraut werden, damit die nachfolgende Lackversiegelung besser auf der Grundierung haftet. Nach dem Schleifen muss der Raum erneut gründlich von Staub und Schmutz befreit werden. Der Weg für das Auftragen der Schutzschicht ist nun bereitet und die eigentliche Parkettversiegelung kann beginnen.

Dritter Schritt: Parkettlack auftragen

Ähnlich wie bei der Grundierung wird nun eine erste Schicht Parkettlack mit einer Rolle vom Licht weg auf das Parkett aufgetragen. Anschließend muss die Lackschicht ca. 8 bis 10 Stunden trocknen. Ist die erste Schicht getrocknet, so machen Sie am besten einen Fühltest: Fühlt sich der Lack noch rau an, nehmen Sie mit einer feineren Körnung (z. B. 120) einen weiteren Zwischenschliff vor. Anschließend muss der Raum erneut gereinigt werden. Nun können Sie die zweite Lackschicht auftragen. Grundsätzlich genügen zwei Schichten. Je nachdem, wie stark der Parkettboden beansprucht wird, macht es Sinn, noch eine dritte Schicht Parkettlack aufzutragen.

Vierter Schritt: Parkettlack trocknen lassen

Ist die gewünschte Anzahl an Lackschichten aufgetragen, müssen Sie nun einige Stunden abwarten, ehe Sie die Oberfläche erneut betreten dürfen. 2-Komponenten-Lack benötigt für das Trocknen ca. 72 Stunden, 1-Komponenten-Lack benötigt ca. 7-10 Tage. Weiterhin sollten Sie für ausreichende Belüftung sorgen, damit der Parkettlack besser trocknen kann. Möbel dürfen anschließend wieder zurück in den Raum getragen, keinesfalls aber geschoben werden.

Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie Ihr Parkett oder Landhausdielen lieber ölen oder lackieren möchten, dann schauen Sie sich gerne die Vor- und Nachteile von lackierten Landhausdielen an.

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2. Parkett versiegeln mit Öl

Parkettboden ölen

Nach dem Abschleifen des Holzbodens und der Reinigung des Raumes kann mit dem Auftragen des Öls begonnen werden, sofern das abgeschliffene Parkett trocken und staubfrei ist. Beginnen Sie an den Rändern mit einem kleinen Pinsel, das Öl auf den blanken Parkettboden aufzutragen. Beachten Sie hierbei, dass die frisch geölten Flächen vorerst nicht mehr betreten werden dürfen. Zum Ölen der Innenflächen gießen Sie etwas Öl auf das Holz und verteilen Sie es gleichmäßig mit einem Gummiabstreifer oder Stahlspachtel. Vermeiden Sie dabei die Bildung von Ölpfützen.

Lassen Sie das Parkett-Öl ca. 15 Minuten in das Holz einwirken. Nehmen die Holzpaneele das gesamte Öl auf, so ölen Sie nach, bis das Holz gesättigt ist. Entfernen Sie überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Lappen. Nun beginnt die Trocknungszeit, in der das Parkett nicht mehr betreten werden darf. Nach einer Trocknungszeit von 8-10 Tagen können die Möbel wieder aufgestellt werden.

Achtung: Mit Parkettöl getränkte Lappen sollten in einem Behälter mit Wasser oder in einem geschlossenen Metallbehälter gelagert werden! Bei Parkettöl getränkten Lappen besteht sonst die Gefahr der Selbstentzündung.

3. Parkett versiegeln mit Wachs

Spezielles Pflegewachsöl fürs Parkettboden
spezielles Pflegewachsöl fürs Parkett

Um für eine ausreichende Pflege des Parketts zu sorgen, empfiehlt es sich, das Parkett zuvor zu ölen. Beginnen Sie wie oben beschrieben mit dem Ölen und lassen Sie das Holz trocknen.

Nun kommt der zweite Schritt: Wenn Sie sich für Kaltwachs entschieden haben, können Sie dieses problemlos mit einem Schwamm in den Holzboden einmassieren. Haben Sie sich für Warmwachs entschieden, benötigen Sie für das Parkett-Versiegeln eine Wachsmaschine, die das Wachs auf einer konstanten Temperatur hält und es gleichmäßig auf den Holzpaneelen verteilt.

Farbloses Wachs kann in zwei Schichten auf die Parkett-Paneele aufgetragen werden, während farbiges Wachs zusätzlich eine Schutzschicht benötigt. Je kräftiger die Farbe ausgeprägt sein soll, desto mehr Schichten müssen Sie auftragen.

Weitere Informationen zum Thema Parkettöl, Hartöl oder Hartwachsöl erhalten Sie in unserem Ratgeber „Parkett ölen – So wird es gemacht“.

Parkett reinigen und pflegen

Die Methoden zur Reinigung und Pflege des Parkettbodens unterscheiden sich je nach Art der Versiegelung. Alle Varianten der Parkettversiegelungen benötigen eine individuelle Pflege, damit die Freude an Ihrem Holzboden lange währt und sich die gewünschte Atmosphäre voll entfalten kann.

Parkettboden reinigen und pflegen

Bei einem mit Parkettlack versiegelten Boden ist eine regelmäßige Reinigung und Pflege mit Spezialreinigern notwendig. Hierbei ist es wichtig, die Mengenangaben der Hersteller zu beachten. Universalreiniger sollten Sie nach Möglichkeit nicht verwenden. Diese sind meist zu scharf und könnten die Schutzschicht des Parketts angreifen. 

Mit Öl, Hartöl oder Hartwachsöl behandelte Parkettböden sollten Sie alle drei bis vier Wochen einer gründlichen Reinigung unterziehen. Hierzu sollten Sie eine spezielle Holzbodenseife einsetzen, wie die Holbodenseife von Parat. Die Spezialseife hat rückfettende Eigenschaften und befreit den Boden von Schmutz und Streifen. Achten Sie hierbei darauf, den Wischlappen gut auszuwringen, denn zu viel Feuchtigkeit könnte ein Aufquellen des Parketts zur Folge haben und bleibende Schäden am Parkett hinterlassen. 

Auch bei der Trockenreinigung mit dem Staubsauger ist ein vorsichtiges Vorgehen bei geöltem und gewachstem Parkett ratsam. Eine Wachsschicht ist zwar widerstandsfähiger als rein geöltes Holz, aber nicht völlig resistent gegen Kratzer. Ziehen Sie den Staubsauger deshalb immer vorsichtig über die Oberfläche des Holzbodens und achten Sie darauf, dass sich keine Steinchen oder Sandkörner unter den Rollen befinden. Eine grobe Reinigung mit dem Besen vorab ist bei starker Verschmutzung ratsam.

Achtung: Verwenden Sie bei der Parkettreinigung niemals einen Dampfreiniger! Vor allem bei geöltem oder gewachstem Parkett könnte dies zu dauerhaften Schäden führen.

Für alle Parkettversiegelungen gilt:
Um die Schutzschicht so lange wie möglich zu erhalten, empfiehlt es sich, Möbel wie Tische, Stühle und Kommoden mit Filzgleitern auszustatten. Für Bürostühle sind passende Hartboden-Rollen im Handel erhältlich. Auch die Nutzung einer Bodenschutzmatte um den Schreibtischbereich herum kann lohnend sein. Ein Fußabstreifer vor der Tür verhindert den Eintrag von Schmutz oder Sand in den Wohnbereich, wodurch Ihr Parkettboden vor Kratzern besser geschützt wird.

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Stefan Domke
Stefan ist der Geschäftsinhaber von Domke Parkett und bringt mit vollem Einsatz Ihre Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss. Durch seine fundierte Ausbildung und langjährige Expertise kann er Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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