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Designboden vs. Vinylboden: Die wichtigsten Unterschiede einfach erklärt

Vergleiche  •  Vinyl  •  28.11.2025

Bodenbelag-Experte

Stefan Domke

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Ein moderner Flur mit hellgrauem, modernen Designfußboden, weißen Wänden und einer großen Metallvase an der rechten Wand.

Zusammenfassung

Beim Kauf eines neuen Bodenbelags stoßen Kunden immer wieder auf Begriffe wie „Designboden“, „Vinylboden“, „LVT” und „Designbelag“. Kein Wunder, dass sie da verwirrt sind.  

Um Licht ins Dunkel zu bringen, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber, was hinter den einzelnen Begriffen steckt, wie sich die Materialien unterscheiden und was Sie beim Kauf beachten sollten.

domke parkett designboden vs vinylboden

Was ist ein Vinylboden?

Ein Vinylboden besteht in seiner Grundform aus Polyvinylchlorid (PVC). PVC und Vinyl sind zwar unterschiedliche Begriffe, bezeichnen aber dasselbe Material.

Dem reinen PVC-Kunststoff werden Weichmacher zugesetzt, damit er elastischer wird und besser zu bearbeiten ist. Je nach Art und Menge des Weichmachers wird daraus Hart-PVC und Weich-PVC, was in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wird.

Aus Hart-PVC werden beispielsweise Rohre hergestellt, Weich-PVC wird dagegen für die Herstellung des Vinyl-Fußbodenbelags verwendet.

Verschiedene Varianten eines Vinylbodens

In Online-Shops oder in Baumärkten werden Ihnen mit Sicherheit die Bezeichnungen Klick-Vinyl und Klebevinyl über den Weg laufen. 

Klick-Vinyl ist Vinylboden, der mithilfe eines Klicksystems auf dem Boden verlegt wird. Klebevinyl – wie der Name schon sagt – bezeichnet PVC-Boden, der klebend verlegt wird.

Neben diesen beiden Begriffen gibt es aber auch noch weitere, die Sie kennen sollten:

  • Massiv-Vinyl (auch Vollvinyl)
    … besteht aus einer oder mehreren PVC-Schichten und hat eine Gesamtstärke von 2 bis 4 mm. Massiv-Vinyl ist als Rollenware oder in handlich geformten Belagsstücken, ähnlich wie Fliesen- oder Parkettböden, erhältlich. 
  • Rigid-Vinyl 
    … ist ein mehrschichtiger Vinylboden, dessen Trägerschicht aus einem starren Material (z. B. Verbundstoff) besteht. Im Gegensatz zum Massiv-Vinyl ist Rigid-Vinyl weniger temperaturanfällig und dehnt sich bei Wärme weniger stark aus. 
  • SPC-Vinyl (auch SPC-Boden)
    … ist das Gleiche wie Rigid-Vinyl und besteht ebenfalls aus einer robusten Trägerplatte. SPC steht für Stone-Plastic-Composite bzw. Stone-Polymer-Composite.
  • Vinyl auf HDF*-Trägerplatte
    … sind ca. 10 mm hohe Belagsstücke, die aus mehreren PVC-Schichten und einer tragenden HDF-Schicht bestehen.
    *HDF= Hochdichte Faserplatte
  • LVT (= Luxury Vinyl Tiles)
    Bei LVT handelt es sich um hochwertige Bodenfliesen oder Bodenplanken aus PVC. Ihre Oberfläche ist echten Naturmaterialien wie Holz oder Stein nachgebildet. 
  • Dryback-Vinylboden
    … ist ein Vinylboden, der vollflächig auf dem Untergrund verklebt wird. 
  • Design-Vinyl
    … ist ein Marketingbegriff für Vinylböden mit einer besonders echt aussehenden Dekorschicht.

Aufbau eines klassischen Vinylbodens

Ein Vinylboden ist mehrschichtig aufgebaut und besteht mindestens aus folgenden Schichten:

  • Gegenzug: liegt direkt auf dem Untergrund ⇾ auch dieser kann aus mehreren Schichten bestehen und zusätzlich noch eine Unterlagsmatte enthalten
  • Trägerschicht / Trägerplatte: z. B. aus HDF und dient der Stabilisierung ⇾ bei Vollvinyl ist das die Mittellage, die aus mehreren Vinyl-Schichten besteht
  • Dekorschicht: Bestimmt das Aussehen (z. B. Holz-, Stein- oder Fliesenoptik)
  • Nutzschicht: Transparente PVC-Schicht, die den Boden vor Abnutzung schützt
  • optional Versiegelung: für zusätzlichen Schutz der Bodenfliese

Durch diesen Mehrschichtaufbau wird mancher Vinylboden auch als „heterogener” Vinylboden bezeichnet. Vollvinyl dagegen besteht durchgehend aus demselben Material und bekommt deshalb die Bezeichnung “homogener Vinylboden”.

Querschnittsdiagramm eines geschichteten Vinylbodenmaterials mit sieben verschiedenen Schichten, die mit 1 bis 7 gekennzeichnet sind, zur Veranschaulichung seiner Struktur und Zusammensetzung.

Querschnitt

  1. Transparente Nutzschicht
  2. Hochauflösende Druck-Dekorfolien
  3. Vinyl-Trägerschicht
  4. SPC-Kern
  5. Klick-System
  6. Vinyl-Gegenzug
  7. optional integrierte Unterlagsmatte/Trittschalldämmung

Hinweis:

Die Anzahl der einzelnen Schichten können zwischen den Herstellern variieren. So kann es beispielsweise sein, dass bei Vollvinyl eine zusätzliche Glasfaser-Schicht (zwischen Gegenzug und Mittellage) integriert ist.

Was ist ein Designboden?

Der Begriff „Designboden” ist rechtlich nicht geschützt und kann daher auch nicht eindeutig definiert werden. Das führt dazu, dass Händler von Bodenbelägen diese Bezeichnung ganz unterschiedlich verwenden und für ihre Zwecke auslegen.

Deswegen ist bei dem einen Hersteller ein Designboden ein “PVC-freier Boden”, bei einem anderen steht Designboden für einen “hochwertigen Vinylboden mit besonders echter Optik”.

Hinweis:

Ein Designboden ist NICHT gleichzusetzen mit einem PVC-freien Bodenbelag, auch wenn manche Hersteller das behaupten. Laut Definition kann auch ein Vinylboden in die Kategorie “Designböden” eingeordnet werden.

Definition nach TKB

Die Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB) hat ein Merkblatt herausgegeben, in dem aufgeführt ist, aus welchen Schichten ein Designbodenbelag werksseitig besteht:

  • Rückenkonstruktion
  • Trägermaterial und ggf. Stabilisierungseinlage
  • Oberschicht bzw. Dekorschicht
  • Nutzschicht und ggf. Oberflächenfinish

Zusätzlich wird noch erwähnt, dass nicht jeder Belag alle genannten Schichten aufweisen muss und auch zusätzliche Schichten, z. B. zur Trittschalldämmung, enthalten sein können.

Für den Anwender bedeutet das:

Die Definition der TKB ist sehr allgemein gehalten und gilt damit ebenso für den Aufbau einer Laminatdiele. Also kann die Bezeichnung “Designboden” im Grunde genommen für alle Platten, Fliesen, Planken, Dielen oder Paneele verwendet werden, egal aus welchen Materialien sie zusammengesetzt sind.

Designböden ohne PVC

Viele Hersteller bieten Designböden mit dem Zusatz “nachhaltig”, “PVC-frei” oder “phthalatfrei” an. Für den Verbraucher heißt das, dass diese Bodenbeläge ohne Polyvinylchlorid bzw. ohne Weichmacher hergestellt wurden. 

Als alternativen Rohstoff zu Polyvinylchlorid werden andere Materialien eingesetzt und auf den Zusatz von Weichmachern und Lösungsmitteln verzichtet. 

Beispiele für PVC-Alternativen:

  • Polyurethan-Bodenbelag, der zu einem großen Teil aus Pflanzenölen (z. B. Raps- oder Rizinusöl) und natürlich vorkommenden, mineralischen Komponenten (z. B. Kreide) besteht. 
  • PVC-freier Werkstoff als Trägermaterial: … ist ein Komponenten-Mix, der zu 60 % aus einem natürlichen Mineral und zu 40 % aus höchst recyclingfähigem Polypropylen (PP) besteht.

Profi-Tipp

Häufige Irrtümer über Designböden und Vinylböden

Aufgrund der Tatsache, dass das Wort “Designbodenrechtlich nicht geschützt ist, wird es von Hersteller zu Hersteller anders ausgewiesen und stiftet Verwirrung bei den Käufern. Im Gegensatz dazu ist es eindeutig, dass ein Vinylboden aus Polyvinylchlorid besteht.

Im folgenden Abschnitt wollen wir vorherrschende Missverständnisse aus dem Weg räumen, um Klarheit bei den Anwendern zu schaffen.

❌Vinylboden ohne Vinyl

Diese Formulierung wird oft verwendet, ist aber grundlegend falsch

Vinylboden – so sagt das Wort schon – ist ein Fußbodenbelag, der aus Vinyl (Abkürzung für PVC / Polyvinylchlorid) besteht. Definitionsgemäß darf ein Vinylboden, der kein PVC enthält, auch nicht als Vinylboden bezeichnet werden. 

Richtig wäre: Vinyl-freier / PVC-freier Fußbodenbelag oder Bodenbelag ohne Vinyl / PVC

(Anderes Beispiel dafür: Milch ist immer tierischen Ursprungs, deswegen wird vegane “Milch” auch als “Drink” bezeichnet.)

Moderner, offener Küchen- und Wohnbereich mit hellem Holzfußboden, Wandkunst mit roten Blumen und einem kleinen Esstisch in der Nähe großer Fenster; Schlafzimmer durch offene Tür sichtbar.

❌Ein Designboden ist kein Vinylboden!

Diese Aussage ist falsch. Viele Designböden sind ebenfalls aus PVC gefertigt und gehören damit technisch gesehen zu Vinylböden. Der Begriff „Designboden” wird häufig als Marketingbezeichnung genutzt, um sich vom klassischen PVC-Boden abzugrenzen und eine bessere Produktpositionierung zu erreichen.

❌Ein Designboden ist immer PVC-frei!

Auch das ist ein Irrtum. Es gibt sowohl Designböden mit PVC als auch PVC-freie Varianten. Wer einen Boden ohne PVC sucht, sollte genau auf die Produktbeschreibung, die Inhaltsstoffe und mögliche Zertifizierungen achten.

❌Vinyl und LVT sind unterschiedliche Materialien

LVT steht für „Luxury Vinyl Tiles” und ist lediglich eine Bezeichnung für Vinylplanken oder Vinylfliesen. Somit ist Vinyl / PVC und LVT dasselbe Material.

Unsere Tipps für den Kauf eines Design- oder Vinylbodens

Der Begriff „Designboden” klingt moderner und hochwertiger als „PVC-Boden” oder „Vinylboden”. Hersteller nutzen ihn daher gerne, um ihre Produkte von älteren, weniger ansprechenden PVC-Böden abzugrenzen – selbst wenn das Material technisch identisch ist. 

Auch der Preis von Designböden im Vergleich zu dem von Vinylböden kann deutlich höher ausfallen, obwohl beide Varianten im Grunde das Gleiche können. 

Wenn Sie einen neuen Bodenbelag suchen, sollten Sie daher auf einige Punkte achten. Wir empfehlen Ihnen:

Modernes Wohnzimmer mit grauem Sektionssofa, gemustertem Sessel, Couchtisch aus Glas, Essecke und großen Fenstern, die natürliches Licht auf den Holzboden fallen lassen.

Achten Sie auf die Zusammensetzung und die technischen Details!

  • Welche Materialien werden für die einzelnen Schichten eingesetzt?
  • Aus welchem Material besteht die Trägerplatte? SPC, HDF oder Vinyl?
  • Nutzschicht: Je dicker die Nutzschicht ist, desto strapazierfähiger ist der Fußbodenbelag.
  • Zertifizierungen: Gibt es spezielle Kennzeichnungen (z. B. “Blauer Engel”), die den Belag als besonders umweltfreundlich oder schadstoffarm bezeichnen?  
  • Welche Verlegeart wird empfohlen? Schwimmend verlegt oder vollflächig verklebt? Sind die Bodenfliesen evtl. sogar selbstklebend?
  • Verfügen die Bodenplanken über ein Klick-System? Ein Klick-System ist praktischer für DIY-Handwerker. 
  • Ist eine Trittschalldämmung bereits integriert? Wenn ja, werden Kosten und Zeit gespart. 
  • optional: Ist der Fußbodenbelag für Nassräume / Küchen geeignet? 
  • optional: Kann man den Fußbodenbelag auf eine Fußbodenheizung verlegen?

Vergleichen Sie Hersteller und Preise mit den Eckdaten!

Mittlerweile gibt es unzählige Online-Shops, in denen Sie Designböden und Vinylböden kaufen können. Viele Anbieter haben Ihre eigenen Bezeichnungen und erschweren dadurch den Vergleich untereinander. 

Notieren Sie sich die Eckdaten Ihres Wunschbelags und vergleichen Sie damit die Preise unterschiedlicher Hersteller!

Nutzen Sie Erfahrungen anderer!

Lesen Sie sich die Rezensionen auf den jeweiligen Herstellerseiten durch, vor allem auch die schlechten. Dort können Sie eventuelle Schwachstellen des Belags aufdecken. 

Alternativ dazu können Sie gern auch Ihre Freunde, Verwandten oder Bekannten fragen, welchen Fußbodenbelag sie verwendet haben. So können Sie echte Erfahrungen für sich nutzen.

Lassen Sie sich beraten, wenn Sie unsicher sind!

Domke-Parkett ist Ihr Fachbetrieb für Parkett, Boden­beläge und Tisch­ler­­arbeiten in Berlin und Brandenburg. Falls Sie unsicher sind, welcher Fußbodenbelag für Ihre Bedürfnisse der Richtige ist, dann melden Sie sich gern bei uns. Wir beraten Sie kostenlos und geben Ihnen fachkundige Empfehlungen für den Kauf Ihres neuen Fußbodenbelags.


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Stefan Domke

Stefan Domke ist Firmeninhaber der „Domke Parkett GmbH“ und hat mittlerweile über 20 Angestellte, mit denen er fast jeden Wunschboden liefern kann. Mit seinem Fachbetrieb bietet er seit über 10 Jahren diverse Bodenverlegearbeiten in ganz Berlin und Brandenburg an und übernimmt dabei die Baustellenkoordination.

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